Lexikon



Holzverbindung mit Verblattung: Blatt und Blattsasse
Längen- und Übereckverbindung von sich kreuzenden Bauteilen, bei der sich zwei Holzteile in der Weise durchdringen, dass das stehengelasse -> Blatt im oberen Holzteil passgenau in das ausgenommene untere Teil, die -> Blattsasse eingefügt wird. Diese Holzverbindung gilt als historisch ältere im Gegensatz zu der jüngeren -> Holzverbindung mit Verzapfung, der Schlitz- und Zapfenverbindung. Ihr Hauptvorteil ist, dass sie z.B. in einer Fachwerkkonstruktion auch noch nachträglich eingebaut werden kann, während dies bei einer Schlitz- und Zapfenverbindung z.B. von -> Riegel in -> Ständer, nach dem Aufrichten der -> Fachwerkwand nicht mehr möglich ist. Die Ausgestaltung vom Blatt ist eine Wissenschaft für sich. Man unterscheidet das gerade Blatt mit Gratschnitt, das gerade und schräge -> Hakenblatt, das doppelte Zapfenblatt, das anspruchsvolle Bogenschloss und das schräge Eckblatt, um nur einige zu nennen. Das Hakenblatt ist gleichzeitig eine profilierende -> Holzverbindung mit Verklauung.
Holzverbindung mit Verdübelung
Längen-, Breiten- und Übereckverbindung von Hölzern, die an den Berührungsmitteln miteinander verdübelt sind, also einen oder mehrere -> Dübel zur Fixierung ihrer Lage aufweisen, die beidseits ins Holz eingreifen. Als Breitenverbindung gilt z.B. die -> Dübelbalkendecke, als Übereckverbindung eine verdübelte Rahmenkonstruktion für -> Fenster und -> Türen.
Holzverbindung mit Verkämmung
Eine sehr häufige Übereckverbindung mit einem Kamm, bei der die Berührungsflächen so gestaltet sind, dass die stehen gelassenen Kämme des einen -> Bauteils in die übereinander angeordneten, ausgenommenen Kammsassen des anderen Bauteils eingreifen. Diese Holzverbindung ist z.B. üblich, wenn die sich kreuzenden Bauteile nicht in einer Ebene liegen, wie dies z.B. beim -> Blockbau der Fall ist.
Holzverbindung mit Verklauung
Spezielle Art einer geschifteten -> Holzverbindung mit Verklauung, bei der die beiden -> Bauteile, die mit unterschiedlichen Schrägen oder Schmiegen aufeinander treffen, nicht nur mit den entsprechenden Schrägen bündig aneinander geschiftet und genagelt werden, sondern zur besseren Verankerung mittels einer Verklauung aufeinander gesattelt werden. Dabei bleibt der Querschnitt des einen -> Balkens unverändert, und nur der Reiterbalken erhält am Fuß einen korrespondierenden winkelförmigen Ausschnitt, den so genannten Geißfuß. Solche Konstruktionen sind z.B. beim Sparrendreieck üblich, oder bei den -> Kehlsparren oder -> Gratsparren am -> Krüppelwalmdach.
Holzverbindung mit Verzapfung (Schlitz und Zapfen)
Das Zusammenfügen von Hölzern meist übereck durch die Ausgestaltung der Berührungsflächen mit -> Schlitz und -> Zapfen, die in ihrer Lage mit einem -> Holznagel fixiert werden. Löste im Zimmermannsbau bei -> Ständern an -> Schwelle und -> Rähm und bei -> Riegeln zwischen Ständern die -> Holzverbindung mit Verblattung ab. Gehört im Türen- und Fensterbau zu den maßhaltigen Konstruktionen der gestemmten Rahmeneckverbindungen. Kann sowohl per Hand oder auch mit speziellen Maschinen ausgeführt werden.
Holzverbindung nach der Breite
Das Zusammenfügen von Hölzern in der Breite durch die unterschiedliche Gestaltung der Berührungsflächen, gegebenenfalls in Verbindung mit besonderen Befestigungsmittel: (1) stumpfer Stoß, bei dem -> Balken und -> Bretter gerade aneinander liegen und in ihrer Lage z.B. durch eine aufgenagelte Querleiste oder eine eingelassene -> Gratleiste fixiert werden. (2) -> Überfälzung mit Überlappung durch gegengleiche, korrespondierende Holzausnehmungen. (3) -> Spundung mit -> Nut und stehen gelassener Feder. (4) Mit separater -> Feder.
Holzverbindung nach der Länge
Das lineare Zusammenfügen von Hölzern nach der Länge durch unterschiedliche Bearbeitung der Berührungsflächen. Häufig sind die folgenden -> Holzverbindungen anzutreffen: (1) stumpfer Stoß, ein geradliniges, oberflächig bündiges Aneinanderfügen von -> Kanthölzern oder -> Brettern, das zusätzlich mit einer Eisenschiene oder Eisenklammer gegen das Wegrutschen fixiert wird. (2) -> Überblattung auf einer Ebene in ganzer Holzbreite mit -> Blatt und -> Blattsasse, die entweder gerade oder schräg abgesetzt sind, schräg, auf Gehrung oder sonst wie geschnitten sind und durch einen Holznagel in der Lage fixiert sind. (3) Verbindung durch ein -> Hakenblatt, dessen Wirksamkeit noch durch einen eingetriebenen Keil verbessert werden kann. Nicht alle Verbindungen sind gleichermaßen beim Zimmermann und beim Tischler üblich.
Holzverbindung übereck
Das Zusammenfügen von Hölzern übereck, z.B. als -> Fensterrahmen oder -> Türrahmen oder winklig z.B. als Teil einer Fachwerkwand, gegebenenfalls in Verbindung mit besonderen Befestigungsmittel: (1) -> Verblattung von Hölzern, die auf einer Ebene liegen, mit -> Blatt und -> Blattsasse, die gegengleich entweder gerade, schräg, auf -> Gehrung oder hakenförmig geschnitten sind und durch einen Holznagel in der Lage fixiert sind. (2) -> Verzapfung von Hölzern auf einer Ebene mit -> Schlitz und -> Zapfen, die gegengleich so ausgearbeitet sind, dass der Zapfen in den ausgearbeiteten Schlitz passt und danach mit einem -> Holznagel fixiert wird. Im Gegensatz zur Verblattung kann die Verzapfung nie nachträglich vorgenommen werden, weshalb man den so genannten -> Jagdzapfen entwickelt hat. (3) Verkämmung, wie z.B. im -> Blockbau, mit flachen Ausnehmungen an beiden Hölzern, deren Oberflächen nicht mehr in einer Höhe liegen. (4) Nicht oberflächenbündige Eckverbindung, bei der die Hölzer übereck aufeinander gelegt werden und durch -> Dübel miteinander fixiert werden. (5) Verklauung mit schräger, aufgesattelter Schiftung. (6) Verzinkung mit einer mehrfachen, mit schrägen Schnitten herbeigeführten Verzahnung, die meist offen auf beiden Seiten des -> Hirnholzes sichtbar ist und die ein Verschieben auch ohne zusätzliche Befestigungsmittel verhindert.
Holzzapfen
Stehen gelassenes Ende eines Holzes, das als Teil einer -> Holzverbindung mit Verzapfung in das gegengleich ausgearbeitete -> Zapfenloch eingeführt und danach mit einem -> Holznagel fixiert wird.
Holzzementdach
Veraltete Bezeichnung für ein -> Flachdach, dessen Dachdeckung aus einer gespundeten Holzschalung, Holzzementpapier, -> Dachpappe und einer mindestens 6 cm dicken Kiesschicht besteht.