Lexikon



Dachreiter
Kleines, auf dem -> Dachfirst eines Hauptdaches aufsitzendes Türmchen, dessen -> Dach selbst außerordentlich vielfältig gestaltet sein kann. Dient meist zur Überdeckung einer Firstöffnung oder zur Aufnahme von Glocken und Uhren.
Dachrinne
Schmale, entlang der -> Dachtraufe befestigte, oben offene Vorrichtung aus -> Holz, -> Keramik oder -> Metall zur Regenwasserableitung vom -> Dach. Das Wasser fließt entweder nur über eine -> Abtraufe zu Boden oder es wird zur Schonung der -> Fassade und der vorbeigehenden Passanten über ein -> Regenfallrohr zu Boden geleitet. Anschließend versickert es im Erdreich, wird in einem Behältnis gesammelt oder fließt in die -> Kanalisation.
Dachröhre
Andere Bezeichnung für -> Regenfallrohr.
Dachrösche
Nicht mehr übliche Bezeichnung für -> Dachneigung.
Dachrute
Andere Bezeichnung für -> Bindeweide.
Dachschalung
Überdeckung des -> Dachwerks mit einer Schalung aus -> Brettern als Auflage für die -> Dachdeckung.
Dachschiefer
Ein spezieller -> Tonschiefer als kleinformatiger -> Deckwerkstoff, der sich aufgrund eines extremen Parallelgefüges ebenflächig, dünn und leicht spalten lässt. Er wird im Tage- und Untertagebau hauptsächlich aus Gruben im Rheinischen Schiefergebirge, im Sauerland, in Thüringen und in Spanien gewonnen. Mit diesem Deckmaterial lässt sich nahezu jede, auch komplizierte und dreidimensional geformte -> Dachfläche decken. In schuppenartiger Deckung überlagern sich die einzelnen, mit speziellen Nägeln auf einer festen, mind. 24 mm dicken Schalung mit Vordeckung befestigten Platten, an zwei Seiten. Für die unterschiedlichen -> Dachdeckungen sind heute vorgefertigte Standardformate und Zubehörformate als Rohschiefer verfügbar. Bei Deckungen mit seitlicher Überdeckung ist gegebenenfalls die Hauptwetterrichtung zu beachten. Die Spaltstärke der Schiefer soll 4 bis 6 mm, im Mittel 5 mm, betragen. Bei größeren Steinen können dickere Spaltdicken vorkommen. Schiefer ist ein Gestein mit natürlichen Farbschwankungen. Damit ein annähernd einheitliches Farbbild der Dach- und Wandflächen sowie der dazugehörigen Details erreicht wird, ist nur Schiefer aus einer Grube bzw. Bruch zu verwenden.
Dachschindel
Dünnes, gespaltenes Holzstück (Ableitung aus dem lat. scindula) zur -> Dachdeckung von ländlichen Gebäuden. Wird aus Fichten-, Tannen- und Lärchen-, seltener aus Eichen- oder Espenholz gefertigt und ist zwischen 30 und 100 cm lang, 75 bis 150 mm breit sowie am Rücken 6 bis 25 mm dick. Zur Herstellung spaltet man zunächst einen Klotz keilförmig, beschneidet das Holzstück dann mit einem Schnitzmesser und bildet an der dünnen Kante eine Zuschärfung aus. Auf der starken Kante reißt man mit einem hakenförmigen Eisen eine Furche ein. Beim Auflegen auf ein -> Dach greift jede Schindel mit ihrer scharfen Kante in die Furche der benachbarten ein. Insgesamt wird die Fläche mit Stangen und Steinen beschwert. Die Herstellung erfolgte früher im Winter durch Handarbeit der Landbewohner, später kamen Schindelmaschinen auf. Galt einst als Arme-Leute-Dachdeckung und ist heute wegen der Handarbeit kaum mehr bezahlbar.
Dachschleppe
Andere Bezeichnung für -> Fußwalmdach.
Dachschmuck
Dachzubehör oder dekorativ gestaltetes -> Dachdetail, das über die reine Funktion hinaus geht und seit alters her insbesondere -> Dachfirst, Giebelspitze, Ecken und Dachkanten verziert. Am Dachschmuck sind der Gestaltungswille der Handwerker ebenso wie das Repräsentationsbedürfnis des Hausbewohners oder regionale Besonderheiten erkennbar. Kann aus den verschiedensten Materialien gefertigt werden, z.B. aus -> Holz, -> Stein, -> Keramik oder -> Metall.