Lexikon

Dachschiefer

Ein spezieller -> Tonschiefer als kleinformatiger -> Deckwerkstoff, der sich aufgrund eines extremen Parallelgefüges ebenflächig, dünn und leicht spalten lässt. Er wird im Tage- und Untertagebau hauptsächlich aus Gruben im Rheinischen Schiefergebirge, im Sauerland, in Thüringen und in Spanien gewonnen. Mit diesem Deckmaterial lässt sich nahezu jede, auch komplizierte und dreidimensional geformte -> Dachfläche decken. In schuppenartiger Deckung überlagern sich die einzelnen, mit speziellen Nägeln auf einer festen, mind. 24 mm dicken Schalung mit Vordeckung befestigten Platten, an zwei Seiten. Für die unterschiedlichen -> Dachdeckungen sind heute vorgefertigte Standardformate und Zubehörformate als Rohschiefer verfügbar. Bei Deckungen mit seitlicher Überdeckung ist gegebenenfalls die Hauptwetterrichtung zu beachten. Die Spaltstärke der Schiefer soll 4 bis 6 mm, im Mittel 5 mm, betragen. Bei größeren Steinen können dickere Spaltdicken vorkommen. Schiefer ist ein Gestein mit natürlichen Farbschwankungen. Damit ein annähernd einheitliches Farbbild der Dach- und Wandflächen sowie der dazugehörigen Details erreicht wird, ist nur Schiefer aus einer Grube bzw. Bruch zu verwenden.

Zitiert aus: » Bauhistorisches Lexikon «
Von Verlag: BR002046

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