Lexikon



Tür
Beweglicher Abschluss einer -> Wandöffnung, der seit Urzeiten der Verbindung und gleichzeitig der Abgrenzung von Räumen dient und ganz unterschiedliche Aufgaben zu erfüllen hat, die sich widersprechende Bauprinzipien verkörpern: Öffnen und Schließen, Durchlass und Abschluss, Begrüßung und Abwehr. Tür ist Teil eines Raumes, Bauelement eines Gebäudes und eingebunden in ein architektonisches Gesamtkonzept. Dabei haben Türen den sicheren Abschluss zu gewährleisten und als -> Außentüren zusätzlich Wetterschutz zu übernehmen. Die Entwicklung ging von der archaischen -> Wendebohlentür über die -> Brettertür zur -> gestemmten Füllungstür. Konstruktiv besteht sie aus -> Türrahmen, -> Türblatt und -> Türbeschlag. Weitere Gliederungsmöglichkeiten für die -> Türarten sind z.B. nach der Lage -> Haustür oder -> Zimmertür, nach dem Material -> Holztür, -> Eisentür, -> Glastür, nach der Art des Anschlags -> Schiebetür, -> Drehflügeltür, -> Pendeltür, nach der -> Türflügeligkeit -> einflügelige, -> zweiflügelige und -> mehrflügelige Tür.
Türachse
Im Grundriss durch die Türmitte gelegte Achse, die der maßlichen Festlegung der Lage einer -> Türöffnung dient. Statt der Türachsenmaße können auch die beidseitigen Pfeilermaße angegeben oder auch zusätzlich eingetragen werden.
Türarten
Für die Einteilung von -> Türen gibt es viele Möglichkeiten: Nach der Art des -> Türrahmens z.B. -> Blockrahmentür, -> Zargenrahmentür, -> Blendrahmentür, nach der Art des -> Türblattes z.B. -> Brettertür, -> gestemmte Füllungstür oder -> Sperrtür, nach der Türgröße z.B. -> Schlupftür oder -> Tor, nach der -> Beweglichkeit und der Art der -> Bänder, nach Stil und Ornamentik, Barocktür, Historismustür, nach der Zahl der -> Türfüllungen, z.B. -> Zweifüllungstür oder -> Dreifüllungstür, nach der Teilung der Glasfläche des -> Lichtausschnitts, der -> Sprossenteilung.
Türband
Sammelbezeichnung für die Beschlagteile einer -> Tür, die dem beweglichen Anschlag einer Tür dienen. Das Türband besteht stets aus zwei Teilen, einem -> Kloben, der fest am -> Türrahmen angebracht ist, und dem beweglichen Band mit -> Bandrolle, welches an dem -> Türflügel angebracht wird, dem -> Langband oder -> Schippenband, oder aus zwei gleichen Bandlappen wie beim -> Fitschenband. Insbesondere können dies sein ein -> S-Band, Schippenband, Langband, -> Winkelband, -> Eckwinkelband, -> Kreuzband, -> Fitschenband, -> Aufsatzband, -> Einbohrband sowie Spezialbänder für eine -> Schiebetür oder -> Pendeltür.
Türbeschlag
Sammelbezeichnung für alle Metallteile, die zum Bewegen, Öffnen, Abschließen und Handhaben einer -> Tür vorhanden sind. Dies sind insbesondere -> Türband, -> Riegel, -> Schloss und Bedienungselemente wie -> Griffring und -> Zugknauf.
Türblatt
Der bewegliche Teil der -> Tür zum Verschließen der -> Türöffnung, der an die Türumrahmung bzw. den -> Türrahmen anschlägt. Die konstruktive Entwicklung verlief von der -> einlagigen Brettertür über die -> aufgedoppelte Brettertür zur -> gestemmte Füllungstür und schließlich zur -> Sperrtür.
Türblattanschlag
Historische -> Türen haben meist stumpfe oder einfach überfälzte -> Türblätter, wobei in Süddeutschlang gefälzte Türen überwiegen, im Großraum Berlin dagegen stumpfe Türen. Eine doppelte Verfalzung, die zugdichter ist und den Spalt verdeckt, ist dagegen selten.
Türdrücker
Teil des -> Schlosses, der zum Betätigen der -> Tagesfalle dient, entweder einteilig beim -> Knebeldrückerschloss zur gleichzeitigen Bedienung auf beiden Seiten oder zweiteilig beim -> Stumpfdrückerschloss. Als Einheit mit dem runden Schlüsselschild oder -> Langschild spricht man von einer -> Drückergarnitur.
Türdrückergarnitur
Einheit von -> Türbeschlägen, die mindestens aus einem -> Türdrückerpaar und dem sie verbindenden Drückerstift oder Wechselstift mit jeweils vier -> Rundschildern oder zwei -> Langschildern besteht.
Türdrückerpaar
Zwei zueinander passende -> Türdrücker als Teil einer -> Drückergarnitur, mit denen die -> Tür von beiden Seiten geöffnet und geschlossen werden kann, wobei die Mechanismen zur Verbindung unterschiedlich sein können. Die gestiftete Drückerverbindung mit einem -> Dorn war die historische Standardlösung, das Verbinden mit einer Madenschraube ein Ergebnis der Neuzeit.