Lexikon



Fries
(1) Generell ein horizontaler, bandartiger Streifen zur Gliederung und zum Schmuck einer Wandfläche. Entsprechend seiner Ornamentik erhält er Namen wie z.B. -> Bogenfries, Zahnfries, Schuppenfries, Tierfries. (2) In der antiken Baukunst das ebene Bauglied zwischen -> Gesims und -> Architrav oder -> Sturz am Säulen-, Wand- und Türgebälk, das ursprünglich die -> Balkenlage verdeckte und oft mit -> Reliefs geschmückt war. (3) Bei der -> gestemmten Füllungstür die -> Rahmenhölzer, die man in -> Längsfries, -> Querfries und -> Mittelfries unterteilen kann.
Friesenecke
Andere Bezeichnung für -> Buntglasecke.
Friesengiebel
Ein -> Zwerchgiebel mit einem steilen -> Satteldachüber dem Hauseingang.
Friesenhaus
Typus des im Holsteinischen vertretenen -> Hallenhauses, das mit -> Reet gedeckt ist.
Friesenwall
Etwa 1 Meter hoher Wall aus -> Findlingen, der auf seiner Krone in der Regel mit der Rosenart Rosa rugosa (Kartoffelrose oder mundartlich auch Dünenrose) bepflanzt wird. Dient bei Grundstücken und Gebäuden v.a. auf norddeutschen Inseln als Windschutz.
Friesenziegel
Kleinformatiger, in Friesland üblicher -> Mauerziegel mit den Abmessungen 206 x 100 x 51 mm.
Fruchtbarkeitsziegel
Spezieller -> Feierabendziegel, der als Bittziegel für Kindersegen auf -> Dächern angebracht wurde.
Frühkeltischer Ziegel
Von dem Ursprung der Ziegelherstellung im Zweistromland und in Ägypten gelangte die Technik über Griechenland in die Gebiete nördlich der Alpen. Man kennt aus der Burg Heuneburg aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. ungebrannte frühkeltische Ziegel. Diese -> Lehmziegel haben ein Format von 400 x 400 x 20 mm.
Frühstücksherd
Spezieller -> Herd in Tischform mit einer extrem flachen Brennkammer, dessen Kochfläche sich dadurch schneller als bei jedem anderen Herd erwärmt. Wurde etwa ab 1890 von den Warsteiner Gruben- und Hüttenwerken produziert.
Fuge
Zwischenraum zwischen zwei aneinander stoßenden festen -> Baustoffen oder -> Bauteilen. Im -> Mauerwerk unterscheidet man waagerechte -> Lagerfugen und senkrechte -> Stoßfugen, die jeweils unterschiedlich gestaltet sein können (siehe auch -> Mörtelfugengestaltung). Bei einer -> Holzverbindung können Fugen mit -> Nut und -> Feder gespundet oder mit -> Leisten überdeckt sein. Die Fuge kann auch als Bewegungsspielraum zwischen zwei arbeitenden Bauteilen dienen, wie z.B. die -> Dehnungsfuge.