Lexikon

Bei der -> Biberschwanzeinfachdeckung eine doppelte Schicht am -> Dachfirst, im Gegensatz zu der einfachen Verlegung in der -> Dachfläche, bei welcher der dritte oberste Ziegel nicht mehr den ersten unteren überdeckt, so dass der mittlere Ziegel nur als einfach gedeckt betrachtet wird.

Ein feuerbeständiger Mörtel, der unter Einwirkung des Feuers abbindet. Als -> Bindemittel dienen altvulkanische Naturprodukte, die ohne Sand verwendet werden.

(1) Putzoberfläche, bei der durch verschiedene Techniken die größeren Körner entfernt wurden. (2) Dekoratives, eingekratztes Muster in den verschiedenen farbigen Putzlagen, die ebenflächig abgetragen werden, -> Putzschnitt, -> Sgraffito. War in Deutschland seit dem 14. Jahrhundert üblich. Im -> Historismus um 1860 wurde diese Technik wieder als Volkskunst, insbesondere in Hessen, in Siebenbürgen und im Engadin eingeführt.

Weicher, zerreibbarer und abfärbender -> Kalkstein von weißer bis hellgrauer Farbe, der sich aus tierischen Ablagerungen, wie z.B. Mikrofossilien und Kalkalgen, entwickelt hat. Ist chemisch ein Kalziumkarbonat, das als Schreibkreide, Schnittkreide und Schlämmkreide Verwendung findet und auch ein Hauptbestandteil vom -> Glaserkitt ist.

Besseres -> Glas als das -> Waldglas und das -> Grünglas, dessen Zutaten besonders sorgfältig ausgewählt und bearbeitet wurden und im Gemenge einen Zusatz von -> Kreide hat.

Kurzform für -> Krempziegel.

Kombination eines flachen -> Dachziegels mit Steg auf der einen und einer überdeckenden konvexen Krempe auf der anderen Seite, geschichtlich eine Verschmelzung des römischen -> Leistenziegels mit einem -> Hohlziegel. Mit diesem Ziegel ist ein variables Übereinanderlegen der Ziegelreihen möglich. Am häufigsten ist der -> Linkskremper, der die Krempe oder Tüte auf der linken Seite hat. Es gibt aber auch -> Rechtskremper, wie z.B. im westlichen Münsterland. Sein Hauptverbreitungsgebiet ist Nordostdeutschland, wo er 1420 erstmals in Braunschweig nachgewiesen wurde. In einigen Regionen wurde der Krempziegel als -> Wandbehang in einem hell-dunklen Schachbrettmuster verwendet.

Sehr altes Dachziegelmodell, eine Kombination des Flachziegels "tegula" und des Hohlziegels "imbrex". Die Grundform ist eine Platte, die rechts einen erhöhten Rand und links eine meist konisch verlaufende Krempe besitzt.

(1) Figur aus zwei rechtwinklig, seltener schräg übereinander liegenden Körpern. (2) Religiöses und symbolisches Zeichen, das schon um 2000 v. Chr. aus der -> Jungsteinzeit überliefert ist. (3) Aus dem christlichen Hinrichtungskreuz der Antike haben sich im Bauwesen viele Varianten entwickelt, die hohen Symbolwert ausstrahlen.

(1) Im -> Holzbau andere Bezeichnung für -> Andreaskreuz oder generell für zwei sich kreuzende Hölzer. (2) Beschlagteil aus -> Metall von zwei sich überkreuzenden Metallteilen, das ein -> Kreuzstockfenster mittig zieren kann. War im -> Barock zeittypisch dekoriert.