Lexikon



Mischbauweise
Vorhandensein verschiedener Bauweisen an einem Gebäude. Hierzu gehören z.B. die -> Blockbohlenstube in einer steinernen -> Burg, die Kombination von -> Fachwerkbau mit Blockbau-konstruktionen, wie dies z.B. in Oberfranken und im südlichen Thüringen üblich ist, oder die Kombination von Fachwerk mit einem steinernen Hausteil, wie dies z.B. beim -> Gutacher Haus im Schwarzwald üblich war.
Mischmauerwerk
Kombination verschiedener -> Baustoffe in -> Massivbauweise. Besonders häufig ist seit der -> Antike die Kombination von -> Mauerziegeln mit -> Naturstein, wobei man möglichst ein Material wählt, das in -> Farbe und Textur dem anderen möglichst wenig ähnlich war, sodass sich die Spannung aus dem Kontrast von Glatt und Rau, von Hell und Dunkel, von -> Glanz und Stumpfheit ergibt.
Mittelalter
Zeitraum zwischen -> Antike und der Neuzeit mit Beginn der -> Renaissance, die üblicherweise auf etwa 500 bis 1500 n. Chr. festgelegt wird. In dieser Epoche vollzog sich in Europa die Verschmelzung von Germanentum, Christentum und dem Erbe der Antike. Eine weitere Unterteilung ist in Frühmittelalter (6.-9. Jahrhundert), Hochmittelalter (10.-13. Jahrhundert) und Spätmittelalter (13.-15. Jahrhundert).
mittelalterliches Ziegelformat
Zu den mittelalterlichen Ziegelformaten zählt insbesondere das -> Klosterformat, das sich in Großformaten bis zu einer Höhe von 95 mm zeigte, bei Längen bis zu 330 mm und Breiten bis zu 250 mm. Bekannte Formate sind 330 x 250 x 60 mm, 310 x 150 x 75 mm, 290 x 140 x 80 mm, 285 x 140 x 95 mm (Lüneburger Nikolaikirche von 1409) und 265 x 125 x 85 mm (Marktkirche in Hannover, 1335-53). Diese Formate wurden zunehmend immer kleiner und führten später schließlich zum -> Reichsformat von 1872 mit den Abmessungen 250 x 120 x 65 mm. Bei dieser Entwicklung lässt sich ein deutliches Nord-Süd-Gefälle beobachten, von den kleineren -> Mauerziegel der Nordseeanrainer-staaten bis zu den großen Bayern und Österreichern.
Mittelflügelfenster
Eine Variante des -> Querholzfensters, dessen mittiger -> Fensterflügel, meist reich mit -> Fenstersprossen gegliedert, sich zwischen jeweils einem fest stehenden Fenster oben und einem unten befindet. Diese barocke -> Fensterteilung ist für Fachwerkbauten in Sachsen im 18. Jahrhundert typisch.
Mittelflurhaus
Ein Haustyp in der Mark Brandenburg, Vorpommern, im Oderbruch und in der Lausitz, der eine Weiterentwicklung vom -> Niederdeutschen Hallenhaus darstellt, bei dem ein schmal angelegter Mittelflur das Haus in Längsrichtung durchzieht, von dem aus alle Räume erreichbar sind.
Mittelfries
Bei der -> gestemmten Füllungstür das mittlere Querfries.
Mittelgratfuge
Andere Bezeichnung für -> Dachfuge.
Mittelholz
Holzapplikation bei einem -> Kreuzstockfenster am Schnittpunkt von -> Mittelpfosten und -> Querholz, die als Klotz, Quader oder Würfel Fensterdekor in der Außenansicht war.
Mittelkreuzstockfenster
Ein -> Vierflügelfenster, bei dem in die -> Fensteröffnung ein -> Pfosten und ein mittiges -> Querholz gesetzt werden. Bei einem -> Rechteckfenster sind alle vier Flügel von gleicher Größe. Jeder dieser vier Flügel kann noch zusätzlich mit Längs- und Quersprossen unterteilt sein. Im Laufe des -> Barocks entwickelte es sich zum Mittelkreuzstockfenster mit höher liegendem Querholz, zum Mittelkreuzstockfenster mit -> aufgehendem Pfosten und schließlich zum ungeteilten Fenster ohne Mittelpfosten und Querholz.