Stubenofen zum Heizen, aufgebaut aus einzelnen -> Ofenkacheln im Gegensatz zum offenen -> Kamin und -> Gusseisenofen. Der Aufbau erfolgt traditionell mit magerem -> Lehm als -> Mörtel und Lückenfüller. Keramische Zwicker und Drahtklammern sind erst Hilfsmittel späterer Zeit. Durch ein- bis zweimaliges schnelles Verbrennen des eingelegten Brennstoffs wird die in den Kacheln gespeicherte Wärme langsam als Strahlungswärme abgegeben. Der Name Kachel ist ein Lehnwort aus dem Lateinischen und bedeutet Tontopf, was auf die Urform dieser -> Öfen hinweist. Im 16. Jahrhundert entstand der Kachelofen im mitteleuropäisch-alpinen Bereich in Form eines gewölbten Turms oder Kastens in der Form eines Bienenkorbs, in den einzelne offene -> Schüsselkacheln eingesetzt waren, deren Mündung nach außen zeigte. Daraus entwickelten sich später die viereckigen Ofenkacheln und eine Vielfalt von Kachelöfen, mit und ohne Aufbau, die hinsichtlich der Rauchgasführung eine ähnliche Entwicklung durchlaufen haben wie der Gusseisenofen und in prachtvollen -> Etagenöfen ihren Höhepunkt fanden. Heute gelten Kachelöfen wegen ihrer Strahlungswärme als baubiologisch interessante Heizalternative.